Seit 2020 ist der Klettersport olympisch. Bei den Spielen von Paris 2024 gab es erstmals Medaillen in zwei Disziplinen, einem Speed-Wettbewerb sowie einem Kombinations-Wettkampf aus Bouldern und Lead.
Deutschlands beste Speedathleten trainieren bei uns am Landesleistungsstützpunkt Düsseldorf, mit Franzi Ritter und Linus Bader sind auch die beiden amtierenden Deutschen Meister 2024 dabei.
Franziska Ritter

Franzi Ritter ist eine ausgesprochene Speed-Expertin. Bereits mit acht Jahren hat sie bei einem Kids-Cup mitgemacht, der im Combined-Format ausgetragen wurde und kam dabei auch mit der Disziplin Speed in Kontakt.
Damit hatte sie "Ihre Disziplin" gefunden; zwar hat Franzi die Olympia-Teilnahme 2024 knapp verpasst, dafür krönte sie das Jahr aber mit ihrem fünften Deutschen Meistertitel.
Klettersport • die Disziplinen im Überblick
Bouldern
Bouldern, das ist Klettern ohne Seilsicherung in Absprunghöhe. Oft sind die gesteckten Routen (die sog. Boulder) nur wenige Kletterzüge lang. Früher war Bouldern nicht mehr als eine Trainingsvorbereitung für das eigentliche Klettern; heute ist es eine eigenständige Disziplin und genießt durchaus einen gewissen Kultstatus.
Speedklettern
Beim Speedklettern geht es um Schnelligkeit. Der Wettkampf wird auf einer genormten, 15 Meter langen (bzw. hohen) Route ausgetragen. Bei einer Wandneigung von 5 Grad müssen in möglichst kurzer Zeit 25 Griffe und Tritte bewältigt werden.
Speedklettern, das ist auch die Disziplin, in der unser Kletterkader unterwegs ist. Für Franziska, Linus und Sebastian kommt es allein darauf, möglichst schnell durch die Wand zu kommen.
Leadklettern
Beim Lead gilt: je höher, umso besser. Geklettert wird an einer mindestens 15 Meter hohen Wand, an der typischerweise zwischen 40 und 50 Griffe montiert sind. Die gemessene Höhe wird in Zahlen ausgedrückt: "32" bedeutet zum Beispiel, dass ein Athlet es bis Griff 32 geschafft hat. "Top" bedeutet: Ziel erreicht und die gesamte Wand gemeistert.
Sebastian Lucke
Seine ersten Kletterversuche hat Sebastian schon mit acht Jahren in Radolfzell am Bodensee gemacht; er begleitete damals seine große Schwester. Klettern ist dabei in Sebastians Familie so etwas wie eine Familientradition. Schon sein Großvater war ein begeisterter Kletterer und hat seine Leidenschaft an Kinder und Enkel weitergegeben.

Peter Schnabel, Bundestrainer

Peter kam über die Leichtathletik zum Klettern. Peter zählte einige Jahre zu den deutschen Top-Ten im Weitsprung. Über sein Bachelor- und Masterstudium an der Deutschen Sporthochschule Köln kam er dann auch in den Trainerberuf. Er begann zunächst als Teamleiter Sprung - also für Hoch-, Weit- und Dreisprung - und Landestrainer Hochsprung im Landesverband Nordrhein-Westfalen.
Als Bundestrainer bringt Peter das Know-how, das er sich in den langen Jahren in der Leichtathletik angeeignet hat, ins Speedklettern ein. Parallelen zwischen den beiden Sportarten gibt es viele: „Speedklettern ist ja eigentlich ein Sprint in der Vertikalen, wenngleich sich auch das Training durch die Armzüge und den Fußaufsatz unterscheidet.“ Die Erfolge seiner Athleten geben ihm Recht.